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Klingbeil schaut hinter die Kulissen: Jugendliche der Lieth Schule stellen Klingbeil AG 3-D Druck vor

Im Projekt 3D-Druck sollen die Schülerinnen und Schüler der Lieth-Schule ihre Ideen in dreidimensionale Modelle verwirklichen. Dabei wird den Jugendlichen der Umgang mit neuen Technologien, Fertigungsmöglichkeiten und Hardware nähergebracht.  Außerdem erhalten die Schüler der AG auch Aufträge von anderen Klassen, Lehrkräften oder für schulinterne Feste, die sie dann planen und anfertigen. “Es ist schön zu erleben, wie motiviert und selbstorganisiert sich die Schülerinnen und Schüler einbringen und ihre Begeisterung für moderne Technik zeigen.”, so Herr Klein, der das Projekt leitet.

“Das ist ein sehr gewinnbringendes Projekt für die Schülerinnen und Schüler. Sie können hier nicht nur ihrer Kreativität freien Lauf lassen, sondern entwickeln auch Fähigkeiten und Interesse, das sich später die Berufswahl beeinflussen könnte.”, freut sich Klingbeil über das Projekt.

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Fintel: Klingbeil im Gespräch am 12. Februar

“Gerade in Zeiten von Spaltung und Verunsicherung, ist es für mich wichtig den gemeinsamen Dialog bei uns in der Region voranzutreiben. Lassen Sie uns deshalb miteinander ins Gespräch kommen und gemeinsam über die Themen diskutieren”, so Klingbeil zur bevorstehenden Dialogveranstaltung.

Wer an der Veranstaltung teilnehmen möchte, wird aus Planungsgründen um eine Anmeldung unter lars.klingbeil@nullbundestag.de gebeten. Lars Klingbeil freut sich auf den persönlichen Austausch am 12. Februar ab 18 Uhr im Schützenhaus. (Adresse: Schützenweg 28, 27389 Fintel)

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Landtag Weils Woche

Ein Tag wie im Brennglas

Wenn ich auf den Januar zurückschaue, war er für mich proppenvoll mit Aufgaben und für den Jahresanfang ganz ungewöhnlich intensiv. Es ist viel in Bewegung derzeit, das ist überall zu spüren. Aber fast alles davon in wenigen Stunden auf die eine oder andere Weise präsentiert zu bekommen, ist schon etwas Besonderes: Am Freitag stand eine Regionalbereisung im Landkreis Gifhorn auf meinem Programm.

Solche Reisen gehören für mich seit vielen Jahren ganz selbstverständlich dazu, nur von Hannover aus lassen sich die Verhältnisse in einem großen Land wie Niedersachsen nicht wirklich beurteilen. Es wurden spannende Stunden mit großen Themen:

  1. Der Hinweg:

Schon die Anreise war interessant. Im Einzugsgebiet der Aller ist das Hochwasser überall noch sichtbar, vor allem auf den Feldern steht überall noch Wasser. Es wird noch dauern, bis das Wasser abgeflossen ist und wieder normale Verhältnisse herrschen. Und so ist es auch in vielen anderen Teilen Niedersachsens.

  1. Transformation:

In Gifhorn befindet sich ein Werk der Continental AG mit etwa tausend Beschäftigten, die für die Automobilindustrie produzieren. Manche der Produkte werden nicht mehr nachgefragt, andere lassen sich anderswo wirtschaftlicher herstellen und deswegen will das Unternehmen den Standort aufgeben.

Das Besondere ist aber, dass man sich besondere Mühe bei der Weitervermittlung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gibt und sie passgenau weiter qualifiziert, auch für andere Tätigkeiten.

Die Zwischenbilanz ist erstaunlich gut: Stiebel-Eltron übernimmt dreihundert Beschäftigte und will in Gifhorn ein Werk für die Produktion von Wärmepumpen eröffnen, Siemens Mobility in Braunschweig übernimmt andere Arbeitnehmer für den Eisenbahnbau und weitere Unternehmen befinden sich mit der Conti in ernsthaften Gesprächen. Es gibt die realistische Chance eines nahtlosen Übergangs für alle Betroffenen – ein schönes Beispiel und vielleicht ein Vorbild auch für andere Unternehmen.

  1. Landwirtschaft:

Weiter ging’s bei einem Gespräch mit dem Landvolk im Kreis Gifhorn zu den aktuellen Protesten der Landwirte, aber das war erst der Auftakt.

Der Hinweis, dass die Demos noch lange nicht vorbei seien, wurde dann bei der Weiterfahrt nach Wahrenholz eindrucksvoll bestätigt. Einige hundert Landwirte bildeten mit ihren Traktoren und ihren Warnleuchten im Dunkeln ein eindrucksvolles Spalier rechts und links entlang der Straße. Das war eine Mischung von Protest und freundlichem Empfang, denn die Haltung der Landesregierung in der aktuellen Auseinandersetzung ist bei den Bauern sehr positiv wahrgenommen worden.

Es folgte ein gutes Praxisbeispiel mit einem Becher Milch bei Bauer Evers in Wahrenholz. Das ist ein Familienbetrieb, der seit fünfhundert Jahren und neunzehn Generationen auf derselben Hofstelle Landwirtschaft betreibt. Traditionell eher ein Betrieb der Milchwirtschaft, sind Evers jetzt aber nicht mehr nur Land-, sondern auch Energiewirte und versorgen das halbe Dorf mit Wärme aus der Holzhäckselverbrennung. Das ist übrigens kein Einzelfall, viele Landwirte sind bemerkenswert innovativ.

  1. Kampf gegen Rechtsextremismus:

Der Landkreis Gifhorn hat einen überdurchschnittlichen Anteil von AfD-Wählern, aber auch eine sehr starke Gegenbewegung. Immerhin vier Bündnisse gegen Rechts haben sich im Landkreis gebildet und auch mit denen habe ich mich getroffen. Es ist wirklich ermutigend zu sehen, dass nicht nur in den Städten auf großen Demos, sondern auch im ländlichen Raum das Engagement gegen Rechts immer stärker wird. Herzlichen Dank für diese Arbeit, die Hinweise auf mögliche Unterstützung habe ich mitgenommen.

  1. “Auf ein Wort“:

Traditionell bildet eine Bürgerversammlung immer den Abschluss eine solcher Tour, so auch diesmal. Die Veranstaltung war ungewöhnlich voll, zweihundertfünfzig bis dreihundert Menschen werden es gewesen sein und viele konnten nicht mehr hineinkommen.

Es wurde ein Abend in einer freundlichen Atmosphäre mit vielen guten und kritischen Fragen zu allen möglichen Themen. Eines ist allerdings nicht passiert: Die von manchen erwartete Auseinandersetzung mit Anhängern der AfD fand nicht statt – weil sie nicht da waren oder sich nicht gemeldet haben, ich weiß es nicht. Schade eigentlich, aber auch nicht untypisch.

Am Ende dieser Reise war ich jedenfalls wochenendreif, gelohnt hat sie sich aber allemal. Es ist viel in Bewegung derzeit, vieles aber eben auch in die richtige Richtung.

Ich wünsche Euch eine gute Woche.

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Landtag

1,2 Millionen Euro Landesförderung stärken Busverkehr im Kreis Verden

Wie ich aus dem Niedersächsischen Verkehrsministerium erfahren habe, fördert das Land den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Landkreis Verden auch in diesem Jahr weiter auf hohen Niveau. Die Grunderneuerung von Bushaltestellen wird das Land 2024 mit mehr als 290.000 Euro fördern (bei voraussichtlichen Gesamtkosten von knapp 390.000 Euro). Außerdem fördert das Land die Beschaffung von weiteren Omnibussen im Landkreis mit einem voraussichtlichen Zuschuss von 918.000 Euro. Das sind gute Neuigkeiten für alle, die öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Mit dem Geld können insgesamt 15 Bushaltestellen in Kirchlinteln, Oyten und Verden barrierefrei grunderneuert werden, um den Nahverkehr in unserer Heimat noch attraktiver zu machen. Wir treiben die Verkehrswende in der Fläche Niedersachsens voran und unterstützen weiter das bundesweit gültige Deutschlandticket, das Mobilität für viele auch bei uns im Landkreis Verden günstiger und einfacher gemacht hat.

Insgesamt beteiligt sich das Land Niedersachsen mit bis zu 103,6 Millionen Euro an rund 300 Nahverkehrsprojekten. Im Einzelnen umfasst das ÖPNV-Jahresförderprogramm 2024 vier Programmteile: das ÖPNV-Flächenprogramm (größere Bushaltestellen, Straßenbahn- und Stadtbahnprojekte, Echtzeitinformationssysteme, usw.), das SPNV-Flächenprogramm für den Schienenpersonennahverkehr, das ÖPNV-Bushaltestellenprogramm sowie das ÖPNV-Busbeschaffungsprogramm.

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Landtag Weils Woche

Bunt, nicht braun!

“Niemand ist zu nichts nutze, er kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen”. Ich habe keine Ahnung, von wem diese Weisheit stammt, aber es ist etwas dran. In der letzten Woche jedenfalls gab es ein besonders gutes Beispiel dafür: Die Berichte über die Tagung von Rechtsextremen über “Remigration”, also die massenhafte Deportation von Millionen Menschen mit Migrationshintergrund, und die Anwendung von “wohltemperierter Grausamkeit” haben überall in Deutschland Empörung ausgelöst. Das sei auch gar kein Geheimplan, stellte ein AfD-Abgeordneter klar, sondern ein Versprechen.

Und auf einmal scheint es so, als sei der Korken aus der Flasche: Monatelang haben sich viele den Aufstieg der AfD mit stummem Entsetzen angeschaut, aber jetzt gehen Hunderttausende auf die Straßen und protestieren gegen Rechts. Jeden Tag werden aus anderen Städten riesige Demonstrationen gemeldet – es bewegt sich gerade deutlich etwas.

Auch in Niedersachsen. Ich bin jetzt jahrzehntelang in Hannover auf Demonstrationen dabei, kann mich aber an keine Veranstaltung mit mehr 35 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern erinnern. Demonstrationen mit erstaunlichen Teilnehmerzahlen werden auch aus kleineren Städten berichtet – in Buxtehude zum Beispiel waren es über 2.000.

Noch etwas ist wichtig: Bei den Demos ist ein Querschnitt der Bevölkerung dabei und darunter auch viele, die sonst noch nie demonstriert haben.

Aber das ist noch nicht alles, in Hannover etwa sprach auch der Präsident der Unternehmerverbände, der rund 1500 Unternehmen im ganzen Land repräsentiert – auch das eine absolute Premiere. Übrigens sehr einleuchtend, denn schon jetzt arbeiten in den niedersächsischen Unternehmen viele hoch geschätzte Beschäftigte mit Migrationshintergrund. Und in einer Zeit mit großem Arbeitskräftebedarf in allen Bereichen ist der Eindruck, Deutschland sei ausländerfeindlich, ausgesprochen schädlich.

Demokratie ist empfindlich, dafür gibt es viele Beispiele. Ihr bester Schutz sind Bürgerinnen und Bürger, Demokratinnen und Demokraten, die selbst für ihre Demokratie einstehen. Genau das ist es, was wir derzeit erleben, das ist im besten Sinne des Wortes Verfassungsschutz.

Reicht das? Natürlich nicht, aber die Bewegung in diesen Tagen ist enorm ermutigend. Jetzt wird es darauf ankommen, dass die Demokratinnen und Demokraten überall in unserem Land in ihrem ganz persönlichen Alltag Flagge zeigen. Jede und jeder von uns muss sich einmischen, wo immer wir Hass und Diskriminierungen erleben oder rechtsradikale Sprüche hören.

„Wir sind mehr“ lautet eine der Losungen auf den Demonstrationen und „Nie wieder ist jetzt“. Sorgen wir dafür, dass es nicht bei den Demos bleibt!

Ich wünsche Euch eine gute Woche.

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Landtag

Soforthilfe des Landes für Privathaushalte freigegeben

Wer als Privatperson durch das Hochwasser der vergangenen Wochen in eine akute Notlage geraten ist, kann jetzt eine kurzfristige Unterstützung erhalten. Als Mitglied das Haushaltsausschusses des Landtags habe ich heute den Weg für die entsprechende Förderrichtlinie des Niedersächsischen Umweltministeriums mit frei gemacht. Anträge für die Nothilfen können beim Landkreis gestellt werden. Dank der Krisen-Vorsorge des Finanzministeriums ermöglicht die Akuthilfe-Richtlinie Auszahlungen schon vor Beschluss eines Nachtragshaushalts, in dem weitere Hilfen z. B. für betroffene Unternehmen und Landwirtschaft enthalten sein werden.

Jetzt geht es im ersten Schritt darum Menschen in akuter Not zu helfen, die etwa ihre Möbel ersetzen müssen, kurzfristig umziehen mussten oder durch dringend nötige Reparaturen in eine finanzielle Notlage geraten sind. Mit dem Nachtragshaushalt, den wir Anfang Februar beschließen, werden weitere Hilfen, Gelder für die Schadensbeseitigung z. B. bei der Infrastruktur und Hochwasserschutzmaßnahmen auf den Weg gebracht. Hinweise, dass ensprechende Bedarfe vorhanden sind, hatte ich zuvor in meinem roten Rucksack mit nach Hannover genommen. Niedersachsen hält zusammen und hilft. Einen großen Dank einmal mehr an die Feuerwehren, das THW und alle weiteren Einsatzkräfte für ihre herausragende Leistung in den vergangenen Wochen!

Analog zum Hochwassergeschehen von 2017 wird es daher eine kurzfristige und unbürokratische Soforthilfe als Billigkeitsleistung geben. Diese gilt nur für Privatpersonen und noch nicht für Hochwasser-Schäden an Gebäuden, Infrastruktur, landwirtschaftlichen Flächen die erst noch erhoben werden müssen. Die Soforthilfe wird betroffenen Privathaushalten gewährt, um eine „vorübergehende akute Notlage bei der Unterkunft oder in der Lebensführung durch notwendige Beschaffungen von Gegenständen des Haushalts (Hausrat) oder durch andere Maßnahmen finanziell zu bewältigen“, heißt es in der Richtlinie.

Ist – etwa beim Hausrat – ein Gesamtschaden von voraussichtlich mindestens 5.000 Euro entstanden, soll eine Soforthilfe von mindestens 1.000 Euro und maximal 2.500 Euro je Haushalt gewährt werden. In besonders akuten Notlagen kann ausnahmsweise auch eine Soforthilfe bis 20.000 Euro gewährt werden. Auch können in besonderen Härtefällen Schäden, die weniger als 5.000 Euro pro Haushalt ausmachen, ausgeglichen werden. Die Hilfen sind grundsätzlich nicht rückzahlbar.

Privathaushalte im Einzugsgebiet aller betroffenen Gewässer können Anträge stellen, darunter Weser, Aller und Wümme. Unter hochwasserbedingte Schäden fallen lt. Richtlinie Schäden „durch Hochwasser als auch durch wild abfließendes Wasser, Sturzflut, aufsteigendes Grundwasser (sowohl entlang der Fließgewässer als auch des damit verbundenen Grundwasserkörpers), überlaufende Regenwasser- und Mischkanalisation und die Folgen von Hangrutsch, soweit sie jeweils unmittelbar durch das Hochwasser verursacht sind“.

Die Anträge auf Soforthilfe können bis zum 22.03.2024 schriftlich gestellt werden. Bewilligungsstellen sind die von dem Hochwasserereignis betroffenen örtlich zuständigen Landkreise. Die Verwendung der Hilfen ist später durch Quittungen bzw. Rechnungen für Dienstleistungen zu belegen. Für den Fall, dass das Land den Betroffenen später weitere Zahlungen gewährt, werden die Nothilfen angerechnet.

Die Richtlinie mit dem Antrag auf Soforthilfe kann hier heruntergeladen werden.

 

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Landtag Weils Woche

Eine Woche Bauern-Demos

Die Kritik der Woche kam von den Klimaklebern: Die Landwirte würden bei Verkehrsblockaden viel milder behandelt als sie. Auf Niedersachsen bezogen stimmt das nicht: Am Ende einer Woche voller Protestaktionen der Landwirte standen auch knapp über zweihundert Ermittlungsverfahren, die eingeleitet worden sind. Meistens ging es um Nötigung oder gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr. Das sind übrigens typischerweise dieselben Tatbestände, wegen denen Klimakleber belangt werden.

Sicher kommt aber auch eine Dunkelziffer dazu, denn die Proteste fanden tagelang im ganzen Land statt und Tausende von Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben sich daran beteiligt. Dass zum Beispiel vereinzelt Wahlkreisbüros beschmiert oder aber “Passierscheine” für eine Durchfahrt verlangt wurden, geht gar nicht.

Zu spüren bekommen haben diese Aktionen allerdings vor allem Bürgerinnen und Bürger in Niedersachsen. Im ganzen Land war der Verkehr immer wieder spürbar gestört.

Weit überwiegend aber wurden – so sagt die Polizei – in Niedersachsen die Proteste aber im Rahmen dessen durchgeführt, was im Rahmen des Demonstrationsrechts nun einmal erlaubt ist. Und auch eine rechtsextreme Unterwanderung habe man nicht feststellen können. Galgen, an denen Ampeln baumeln, hat es danach etwa in Niedersachsen nur selten gegeben.

Im Laufe der Woche waren im Gegenteil immer mehr Aufkleber “Landwirtschaft ist bunt, nicht braun” zu sehen, so etwa auf einer großen Demonstration in Hannover am Donnerstag. Das war für mich eine richtig gute Nachricht und unterscheidet sich durchaus von Berichten aus anderen Ländern.

Denn es kommt am Ende darauf an, in der Landwirtschaft und in vielen anderen Bereichen unserer Gesellschaft, dass die Demokratinnen und Demokraten vor allem selbst zum Ausdruck bringen, dass sie mit den Rechten nichts zu tun haben wollen und sich nicht instrumentalisieren lassen.

Im Fall der Landwirtschaft würden damit die Verhältnisse sogar auf den Kopf gestellt: In ihrem Grundsatzprogramm lehnt die AfD Staatseingriffe in die Landwirtschaft strikt ab und fordert “Weniger Subventionen, mehr Wettbewerb”. Davon will sie nun im Lichte der Proteste nichts mehr wissen – ein Lehrstück des Rechtspopulismus.

So weit also bis hierher, aber wie geht es weiter? Die Ampel-Fraktionen im Bundestag haben die Landwirtschaftsverbände in der nächsten Woche zu einem Gespräch eingeladen, “ergebnisoffen”, wie Rolf Mützenich für die SPD-Fraktion erklärt hat. Dass es dieses Gesprächsangebot gibt, ist schon einmal sehr zu begrüßen, denn ohne einen Dialog geht es nun einmal nicht.

Im Laufe der Woche ist eines immer wieder deutlich geworden: Der Streit um den Agrar-Diesel war für viele Landwirtinnen und Landwirte nur der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat.  Es geht um etwas Grundsätzliches, es geht um die Perspektiven der landwirtschaftlichen Betriebe in der Zukunft. Und das ist in Zeiten der Transformation hin zu mehr Klimaschutz und vor dem Hintergrund der Globalisierung ein Thema, über das unbedingt geredet werden muss.

Hoffen wir, dass auf diese Weise aus einem großen Streit am Ende doch noch ein vernünftiges Ergebnis herauskommt.

Ich wünsche Euch eine gute Woche.

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Es wimmelt zu Weihnachten

Bremervörder Ortsrat spendet Lernpakete des Wimmelwerkes und Betreuungseinrichtungen.

Es wimmelt nun auch in den Bremervörder Kitas – vor Bildern und Geschichten aus der Oste-Stadt. Der Bremervörder Ortsrat über- raschte kurz vor Weihnachten die Kindergärten und -krippen sowie den Stadtteil- und den Nachbarschaftsladen mit Lernpaketen des Wimmelwerkes.

In den Kisten waren Poster, verschiedene Puzzles und Malbücher mit dem Bremervörder Wimmelbild. Die Ortsratsmitglieder schwärmten kurz vor Weihnachten mit den Geschenken aus und brachten viele Kinderaugen zum Strahlen.

Die eigene Stadt auf kreative Art und Weise erleben

„Wir vom Wimmelwerk freuen uns sehr, dass wir parallel zum Verkauf für den guten Zweck das Wimmelbild nun auch als Lernmaterial in den Kitas durch die Unterstützung des Ortsrats einsetzen dürfen. Damit erleben die Kinder Bremervörde auf eine sehr kreative und ansprechende Art und Weise“, so Mark Schober, Geschäftsführer des Wimmelwerkes.

Dem Ortsrat liege die Identifikation mit Bremervörde sehr am Herzen, betont Ortsbürgermeister Dirk-Frederik Stelling. Daher hätten alle Ortsratsmitglieder gerne zugestimmt, einen Teil des Budget für diese Aktion einzusetzen. Auch im kommenden Jahr soll das Wimmelbild verstärkt genutzt und beworben werden, ist sich der Ortsrat einig.

Quellenangabe: Bremervörder Zeitung vom 23. Dezember 2023, Seite 10 (Lokales)

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Landtag

Energiewende, Fachkräftebedarf und Meisterprämie standen bei Köster Bedachung im Mittelpunkt

Bei Köster Bedachung in Achim standen die Energiewende, der Fachkräftebedarf und die Meisterprämie im Mittelpunkt, als ich mir gemeinsam mit Achimer Ratsmitglieder vor Ort einen Eindruck von dem Familienunternehmen verschafft habe. Es freute uns, dass das Unternehmen jedes Jahr ausbildet und so dem Fachkräftemangel selbst aktiv entgegenwirkt. Auch dass Köster Bedachung verschiedene Projekte zur Mitarbeiterbindung durchführt, kam gut an.

Der Geschäftsführer Thomas Köster berichtete, dass für den Einbau von Photovoltaik Anlagen (PV) oft eine Zusammenarbeit mit externen Energieberatern sinnvoll ist, um von verfügbaren Förderungen zu profitieren. Ratsmitglied Herfried Meyer wies darauf hin, dass „eine Maßnahme bis zu 100% abgeschrieben werden kann, wenn ein Energieberater die Maßnahme befürwortet.“ Auf Nachfrage nach den Möglichkeiten von Solarziegeln und Indachanlagen, gab der Geschäftsführer zu bedenken, dass diese derzeit im Vergleich noch teurer bei geringerem Wirkungsgrad seien, jedoch aufgrund des geringeren Gesamtgewichts im Zuge einer Dachsanierung in Betracht kommen können. Mit in meinem roten Rucksack für den Landtag nahm ich den Wunsch nach einem Abbau unnötiger Bürokratie. Ausdrücklich würdigten Ratsmitglied Herfried Meyer und ich die enge Verbundenheit zur freiwilligen Feuerwehr und das hohe ehrenamtliche Engagement der Familie Köster.

Im Rahmen des Besuchs machte ich darauf aufmerksam , dass das Land die Meisterprämie im Handwerk bis 2026 verlängert hat. Uns geht es darum, Karrieren im Handwerk verlässlich noch attraktiver zu machen und so das Handwerk zu stärken.  In den Jahren 2024 bis 2026 stehen hierfür Landesmittel in Höhe von zehn Millionen Euro pro Jahr bereit. Die Prämie kann voraussichtlich ab Ende Februar 2024 bei der NBank beantragt werden. Mit der „Meisterprämie im Handwerk” können Handwerksmeisterinnen und -meister nach dem Bestehen ihrer Prüfung auch in den kommenden Jahren eine Prämie in Höhe von 4.000 Euro erhalten. Die neue Richtlinie richtet sich an alle Handwerksmeisterinnen und -meister, die ihre Prüfung erfolgreich seit dem 1. Juli 2023 abgeschlossen haben und stellt eine finanzielle Anerkennung für die bestandene Meisterprüfung im Handwerk dar. Entscheidend für einen Antrag ist das Datum des Meisterprüfungszeugnisses.

Weitere Informationen zur Meisterprämie sind abrufbar bei der Förderbank des Landes Niedersachsen, der NBank unter www.nbank.de/Förderprogramme/Aktuelle-Förderprogramme/Meisterprämie-im-Handwerk.html

 

 

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Landtag Weils Woche

Bauern-Proteste und um was es vor allem geht

Ein Thema dieser Woche steht schon einmal fest, nehme ich an: Überall in Deutschland werden die Landwirte gegen die Sparpläne der Bundesregierung protestieren und es wird zu spüren sein, wenn tausende Traktoren unterwegs sind. Hoffentlich nur das, denn darunter sind auch Krawallmacher, wie Robert Habeck und seine Familie auf eine empörende Weise in der letzten Woche erleben mussten. Damit wird einer Sache geschadet, über die sich sehr ernsthaftes Nachdenken lohnt. Worum geht’s?

Auf den ersten Blick geht es mal wieder um Geld. Die Ampel hat bekanntlich nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts ein großes Sparpaket geschnürt und auch die Landwirtschaft gehört zu den Betroffenen. Landwirtschaftliche Fahrzeuge (die mit den grünen Kennzeichen) sollten erstmals Kfz-Steuer bezahlen und die staatliche Unterstützung für den sogenannten Agrar-Diesel sollte gestoppt werden.

Dagegen gab es große Widerstände und in der letzten Woche ist die Bundesregierung von einem Teil ihrer Pläne wieder abgerückt: Die Kfz-Steuerbefreiung bleibt und der Agrar-Diesel soll nicht mehr sofort, sondern in drei Stufen abgeschafft werden.

Das ist sicher ein Schritt in die richtige Richtung, aber der Protest geht dennoch weiter. Zum einen, weil vor allem kleinere Betriebe erhebliche wirtschaftliche Konsequenzen befürchten. Je nach landwirtschaftlichem Betrieb spielen die Sprit-Kosten in der Jahresabrechnung eine große Rolle und viele Bauern fürchten um die Zukunftsfähigkeit ihrer Betriebe.

Mit der ausländischen Konkurrenz könnten sie dann nicht mehr mithalten und vom Handel würden sie deswegen ganz bestimmt keinen höheren Preis für ihre Produkte bekommen. Nach meiner Einschätzung stimmt das und die Ampel sollte auch den noch verbliebenen Teil ihrer Pläne korrigieren.

Aber das ist nicht alles, wenn man genauer hinhört. Seit ungefähr zwanzig Jahren fühlen sich viele Landwirtinnen und Landwirte in einer Art Sandwich-Position. Auf der einen Seite würden die gesellschaftlichen Erwartungen immer größer – Umweltschutz, Klimaschutz, Naturschutz, Tierschutz, Verbraucherschutz sind dafür Stichworte. Dafür gibt es gute Gründe und viele Landwirte sind (inzwischen) auch veränderungsbereit.

Sie weisen aber mit Recht auf ein Dilemma hin: Wie lassen sich die Investitionen für all das stemmen? Die deutsche Landwirtschaft ist Teil eines großen internationalen Marktes und die Abnehmer der landwirtschaftlichen Produkte haben sehr viel Auswahl.

Würde es endlich die Pflicht geben, die Herkunftsländer von Produkten und ihren Zutaten im Supermarkt oder bei Angeboten im Restaurant anzugeben, würden wir Verbraucherinnen und Verbraucher uns in vielen Fällen wundern. Es geht also um Wettbewerbsfähigkeit in einem schwierigen Markt.

Und es kommt noch etwas anderes hinzu: Viele in der Landwirtschaft leiden unter einem schlechten Image, das ihnen zugeschrieben wird, anstatt die harte und auch verantwortungsvolle Arbeit anzuerkennen, die in den landwirtschaftlichen Betrieben in aller Regel geleistet wird. Und sie fürchten, die Kinder würden am Ende den Hof nicht mehr übernehmen und so ist es auch tatsächlich in vielen Fällen, in denen zum Teil vielhundertjährige Familientraditionen enden.

Diese Sorgen habe ich in den letzten zehn Jahren oft gehört und es ist ganz bestimmt etwas dran. Die konkreten Folgen sind im großen Agrarland Niedersachsen zu sehen: In vielen Dörfern gibt es noch gerade einen Betrieb, wo früher fünf und mehr davon existierten. “Wachsen oder weichen” – das war die marktwirtschaftliche Antwort auf die Probleme im Agrar-Bereich.

Im Grunde geht es um eine entscheidende Frage: Welche Perspektive hat die Landwirtschaft in Deutschland?

Auf diese Frage hat die Politik leider in vielen Jahren noch keine vernünftige Antwort gegeben. Dabei gibt es kluge Vorschläge aus entsprechenden Kommissionen, aber die Umsetzung wird von einer Legislaturperiode auf die nächste verschoben. Wenn der Streit um den Agrar-Diesel hoffentlich bald und hoffentlich ohne Randale ein Ende hat, wäre die richtige Konsequenz aus den aktuellen Erfahrungen, damit endlich anzufangen.

Und für die, die dieses spannende Thema näher interessiert, hier noch zwei Lese-Tipps, die sich lohnen:

– Uta Ruge: Bauern, Land (2020) – die Geschichte einer Familie von Moorbauern im Hadeler Land an der Elbe und nebenbei der Landwirtschaft in den letzten Jahrhunderten insgesamt.

– Ewald Frie, Ein Hof und elf Geschwister (2023) – das ebenfalls sehr lesenswertes Beispiel einer Familie von westfälischen Milchbauern.

Ich wünsche Euch eine gute Woche.