Seit neun Monaten läuft der Betrieb von Real- und Hauptschule im neuen SEK 1-Campus, aber die Öffentlichkeit kennt die neuen Gebäude im Schulzentrum Bremervörde nur von außen. Pandemiebedingt konnten bislang weder eine größere Einweihungsfeier noch ein Tag der Offenen Tür stattfinden.
Dieses nahmen sich Christian Oetjen, Mitglied im Ortsrat Bremervörde, Lars Lust, SPD-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat und der Internetbeauftrage der Bremervörder SPD, Lukas Hinz, zum Anlass einmal hinter die Mauern des teuersten Bauprojekts unserer Stadt zu schauen. Ca. 26 Mio.€ nahmen Landkreis und Stadt in die Hand, um die Haupt- und Realschule in einem Gebäudekomplex baulich zusammenzufassen und auf einen zukunftsfähigen pädagogischen und technischen Stand zu bringen.
Der neue Campus besteht aus einem Foyer und vier Trakten, in denen Klassenräume, Fachunterrichtsräume, Aula, Mensa und die Verwaltung untergebracht sind. Die Mensa und einige Unterrichtsräume im Aula-Gebäude werden nicht nur durch die Haupt- und die Realschule, sondern auch durch das Gymnasium und die BBS genutzt, welche sich in Trägerschaft des Landkreises befinden.
Das dreigeschossige Schulgebäude wird durch zwei unterschiedlich lange Gebäuderiegel und einen Verbindungsbau gegliedert (Trakt A,B und C). Hierdurch entstehen zwei Höfe, ein kleinerer im Osten und ein größerer im Westen. Beide Gebäuderiegel enthalten verschiedene Nutzungen und sind farblich in Grün- bzw. Blautönen gestaltet. Ergänzt wird das Gesamtensemble durch ein etwas kleineres, später fertiggestelltes Gebäude (Trakt D) in dem Klassenräume der Hauptschule untergebracht sind. Auch die Fassade des eingeschossigen Aula/Mensa-Gebäudes wurde in einer eigenen Farbwelt mit Rottönen gestaltet.
Die Innenausstattung mit hellen Klassenräumen sowie Fachunterrichtsräumen, z.B. für Naturwissenschaften, Informatik, aber auch Hauswirtschaft und Textilem Gestalten, entspricht den Ansprüchen an einen modernen handlungsorientierten Unterricht. Für die Trennung des Mülls stehen in den Klassenräumen und Fluren vier verschiedene Boxen zur Verfügung, sodass das Prinzip einer sachgerechten Mülltrennung und -entsorgung durchgehend Beachtung findet.
Die letzten Wochen mit Distanz- und hybridem Unterricht haben jedoch deutlich gemacht, dass trotz einer zeitgemäßen Ausstattung der Unterrichtsräume nicht alle digitalen Herausforderungen der Schule bewältigt werden konnten. Der Informationsfluss vom Lehrerkollegium an die Schülerinnen und Schüler in der Schule sowie beim Homeschooling ist ausbaufähig und sollte durch die Schaffung personeller Ressourcen von der Stadt Bremervörde als Schulträger unterstützt werden.
Zum Abschluss wies Christian Oetjen, der selbst Lehrer für Mathematik am Kivinan-Bildungszentrum in Zeven ist, darauf hin, dass Absolventen der Real- und der Hauptschule Bremervörde bei weiterführenden Bildungsgängen wie dem Beruflichen Gymnasium sowie in verschiedenen Berufsfachschulen, fast immer einen guten Start haben, weil sie in Mathematik und auch anderen Unterrichtsfächern ein fundiertes Fachwissen mitbringen.