Uwe Lesniczack berichtet zu Beginn des gemeinsamen Austauschs über das Erlebte während des Hochwassers. Die Sorge, mit dem Hochwasser allein zurechtkommen zu müssen, sei zu Beginn groß gewesen bei den Bewohnerinnen und Bewohnern der Rethemer Fähre. Doch der Landkreis, die Samtgemeinde und weitere Organisationen, darunter die Samtgemeindefeuerwehr, hätten schnell Taten folgen lassen, Präsenz gezeigt und mit angepackt. Vor allem der Einsatz der Feuerwehr konnte an der Rethemer Fähre schlimmeres verhindern, so Lesniczack. Als Dank sammelten die Bewohnerinnen und Bewohner eine Spendensumme in Höhe von 2415 Euro für die Feuerwehr, die Uwe Lesniczack dankend an Björn Symank und Sonja Kny, die Gemeindebrandmeisterin, überreichte.
Lehren aus dem Hochwasser
Die Gesprächsrunde tauschte sich auch über Lehren aus dem Hochwasser aus und leitet folgende Punkte ab: Die gute Zusammenarbeit, Kommunikation und Hilfsbereitschaft zwischen Landkreis, Kommunen und den unterschiedlichen Organisationen wie der Feuerwehr, dem DLRG, den Johannitern, dem Deichverband sowie dem THW habe sich beim Kampf gegen das Hochwasser bewährt, sind sich alle anwesenden einig. Dies habe ein schlimmeres Ausmaß des Hochwassers im Heidekreis verhindern können. Um den Heidekreis künftig gegen ein potentielles Hochwasser zu wappnen, müsse der Hochwasserschutz an den Deichen ausgebaut und künftig auch bei der Planung neuer Deiche mitgedacht werden. Zudem hätten während des Hochwassers vor allem die Öffnung von Talsperren im Harz für Unruhe im Heidekreis gesorgt, weil neben dem Dauerregen nicht absehbar war, wie viel Wasser in der Aller ankomme und wie sich die Wasserpegel verändern würden. Insofern seien laut Jens Grote Modellierungs- und Berechnungsmodule interessant.
Lars Klingbeil würdigte im Austausch die Arbeit aller Freiwilligen und der verschiedenen Organisationen: „Es war sehr bewegend, zu sehen, wie selbstverständlich viele Freiwillige angepackt haben und wie groß der Zusammenhalt in dieser Zeit war. Ich bin froh, dass trotz der Hochwasser-Herausforderung die Menschlichkeit im Heidekreis immer überwog. Der Landkreis hat in Zusammenarbeit gute Arbeit geleistet. Nun geht es darum, den Hochwasserschutz in unserer Region anzupacken.“
Dazu ergänzte Sebastian Zinke: „Die finanzielle Unterstützung dabei wird durch den sehr zügig beschlossenen Nachtragshaushalt gewährleistet. 110 Millionen Euro stehen für die betroffenen Regionen in Niedersachsen zur Verfügung – wobei kaum ein Landkreis von dem Hochwasser so betroffen war wie unser. Wir werden eng mit dem Land Niedersachsen zusammenarbeiten, so dass die Gelder schnell an den richtigen Stellen im Heidekreis ankommen.”